Bäcker Azubi Adrien Lenze und Ausbildungsleiter David Bahrendt
Handwerkskammer Magdeburg
Azubi Adrien Lenze (l.) und Bäckermeister David Bahrendt in der Backstube in Lindhorst.

Bäckermeister David Bahrendt aus Lindhorst gibt einem jungen Mann mit Förderbedarf die Chance, Bäcker zu werden und nutzt dafür das Landesprogramm "Zukunftschance assistierte Ausbildung". Chance für Bäcker-Azubi Adrien

Organisatorische Herausforderungen, Sprach- oder Lernschwierigkeiten sind Gründe, warum die Ausbildung im Handwerk scheitert oder gar nicht erst beginnt. Doch in Zeiten des Fachkräftemangels gilt es, alle Potenziale auszuschöpfen. Bäckermeister David Bahrendt aus Lindhorst geht mit gutem Beispiel voran und gibt einem jungen Mann mit Förderbedarf die Chance, Bäcker zu werden.

Über ein Schulpraktikum lernte er Adrien Lenze kennen, der in der Wohngruppe eines nahegelegenen Kinderheims lebt. Adrien gefiel der Bäcker-Beruf, vor allem die Nacht-Arbeit. "Mit dem frühen Aufstehen habe ich keine Probleme", berichtet der blonde junge Mann im Pausenraum der Mühlenbäckerei Düsedau. Seine blauen Augen sehen an diesem Morgen kein bisschen müde aus, obwohl sein Arbeitstag um 4 Uhr begonnen hat. Seit August 2017 ist er bei David Bahrendt unter Vertrag. In der Berufsschule läuft es gut, im Praktischen ist noch Luft nach oben. "Adriens Konzentration könnte besser sein, daran arbeiten wir noch", sagt Bahrendt, bei dem 31 Angestellte täglich 3.000 Brötchen, 200 Brote und 20 bis 30 Bleche Kuchen produzieren und in fünf Filialen verkaufen.

Hier setzt das Landesprogramm "Zukunftschance assistierte Ausbildung" (ZaA) an. Ein erfahrener Bildungsträger, in diesem Fall die Nestor Bildungsinstitut GmbH aus Haldensleben, begleitet Lehrling und Lehrmeister während der Ausbildungszeit und darüber hinaus. Adrien wird sozialpädagogisch betreut und erhält Nachhilfe in Mathematik. David Bahrendt steht ein Ansprechpartner für alle Problemlagen zur Verfügung.

Der Bäckermeister ist optimistisch. "Jeder hat eine Chance verdient. Wir haben hier gute Leute in der Backstube, die ihn anleiten. Adrien muss bis zum Ende seiner Lehrzeit noch eine Schippe drauflegen, aber aus ihm wird schon noch ein Bäcker", sagt Bahrendt, der mit dem Landesprogramm gute Erfahrungen gemacht hat. "Ich kann das anderen Handwerksbetrieben nur empfehlen", sagt er. Die Kammerkoordinierung "Zukunftschance assistierte Ausbildung“ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert und ist ein Projekt innerhalb des gemeinsamen Landesprogramms „Zukunftschance assistierte Ausbildung“ des Landes Sachsen-Anhalt, der Bundesagentur für Arbeit und der Jobcenter.

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