Hier heizt der Geschäftsführer: Albert Frellstedt vor einem Specksteinofen im Ausstellungszentrum Rieder.
Handwerkskammer Magdeburg
Hier heizt der Geschäftsführer: Albert Frellstedt vor einem Specksteinofen im Ausstellungszentrum Rieder.

Kaminfeuer auch auf Knopfdruck

Das Unternehmen heißt wie der Ortsteil von Gernrode, in dem sich der Hauptsitz befindet: Kamin- und Schornsteinbau Rieder GmbH, kurz Kaminbau Rieder. Rot und weiß strahlt das flache Gebäude und auch der Schornstein, der dahinter in die Höhe ragt, ist weiß wie der Schnee, der gerade überall liegt. Eine Arbeitsprobe? „Nein, der Schornstein steht schon länger, das Gebäude war ein Heizhaus“, sagt Albert Frellstedt, 57 Jahre alt, Industriemeister, Gründer und Geschäftsführer der Firma, die es seit 23 Jahren gibt.

Drinnen im Ausstellungsraum ist es wohlig warm, überall knistern Feuer. Kamine stehen hier in allen Formen und Größen: vom frei stehenden Edelstahlofen über den aus grauem Speckstein gemauerten Ofen und das extravagante Einbau-Modell mit Sandsteinverkleidung bis hin zum neuesten Schrei: dem Gaskamin.

Dieser Spezies ist die obere Etage vorbehalten, wo Albert Frellstedt die Fernbedienung zur Hand nimmt und damit überall Flammen entfacht. Sie werden von Gas gespeist und brennen inmitten von Holzscheiten, Kieselsteinen oder Kohlestücken. „Das ist alles nur Dekoration, das Holz zum Beispiel ist aus Keramik“, erklärt der Fachmann und zählt die Vorteile des Gasfeuers auf: keine Vorbereitung, kein Nachlegen, kein Aschewegbringen, kein Ruß, kein Holzhacken - Feuerschein und Wärme per Knopfdruck oder Programmierung. Einzige Voraussetzung ist ein Gasanschluss, statt eines Schornsteines wird nur ein Abzug gebraucht. „So einen Gaskamin würde ich mir zu Hause auch hinstellen, wenn wir mit Gas heizen würden“, sagt Albert Frellstedt, der mit seiner Familie in Mehringen bei Aschersleben lebt.

Und was stellen sich seine Kunden hin? „Das ist eine Frage des Geschmacks, der räumlichen Möglichkeiten und des Geldes“, sagt Frellstedt, „aber die Nachfrage ist schon da, die Kamine sind unser Kerngeschäft.“ Kurz nach der Wende war das anders, alle waren froh, dass die Kachelofenzeit vorbei war und Frellstedt und seine Leute waren hauptsächlich mit dem Schornsteinbau beschäftigt. Stück für Stück wurde das Kamingeschäft aufgebaut, die Firma ging durch Höhen und Tiefen, löste sich 2010 aus der Kago-Firmengruppe und betreut heute mit 16 Mitarbeitern an drei Standorten (Rieder, Magdeburg, Dortmund) Privatkunden in der Region, in anderen Bundesländern und im europäischen Ausland.

Zum ersten Mal präsentiert sich Kaminbau Rieder in diesem Jahr auf der "mitteldeutschen handwerksmesse" in Leipzig. Am Stand der Kammer Magdeburg gibt es dann auch Feuer per Fernbedienung. (ag)

Kontakt:
Kamin- und Schornsteinbau Rieder GmbH
OT Rieder
Rathausstr. 3, 06485 Quedlinburg
Tel. 039485 61129
www.kaminbau-rieder.de