Ergebnisse der Konjunktur-Umfrage der HWK vom Herbst 2022 veröffentlichtHandwerk: Konjunktur rauscht in den Keller
Die konjunkturelle Stimmung im Handwerkskammerbezirk Magdeburg rauscht in den Keller. Energiepreise, Rohstoffmangel, Inflation und Ukrainekrieg erhöhen die Belastungen für die Betriebe, senken das Ergebnis für dieses Quartal und schwächen die Erwartungen an die Zukunft. Der Geschäftsklimaindex, errechnet aus dem Mittelwert aus "guter" und "befriedigender" aktueller und erwarteter Lage, sinkt auf 68 Punkte. Vor einem Jahr waren es noch 90 Punkte. Das ist das Ergebnis der Herbstkonjunkturumfrage, die die Handwerkskammer am Freitag in Magdeburg vorlegte.
"Aktuell laufen die Geschäfte in weiten Teilen des Handwerks noch gut. Die Erwartungen im Hinblick auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung haben sich jedoch dramatisch eingetrübt. Die Entlastungspakete werden das Allerschlimmste verhindern. Was wir dringend brauchen, sind Tempo und unbürokratische Regelungen bei der Umsetzung, damit die Entlastungswirkungen schnell zum Tragen kommen. Strompreisbremse und Härtefallregelungen müssen jetzt schnellstmöglich ausgestaltet und konkretisiert werden, damit besonders die energieintensiven Betriebe diese schwere Zeit überleben", sagte Hagen Mauer, Präsident der Handwerkskammer.
Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe äußerte sich besorgt über die schlechte Stimmung in den Bau- und Ausbauhandwerken. "Es macht mir große Sorge, dass ausgerechnet der Bau- und Ausbaubereich, der bislang ein Stabilitätsanker des Handwerks und der Wirtschaft insgesamt war, extrem negativ auf das neue Jahr blickt. Die Zukunftserwartungen sind hier aktuell deutlich schlechter als in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009."
Einige Ergebnisse:
Auslastung
Die durchschnittliche Auslastung der betrieblichen Kapazitäten liegt bei 78 Prozent und damit 4 Prozent unter dem Herbst-Wert 2021. Eine besonders starke Auslastung zeigt sich weiterhin in den Bauhandwerken.
Beschäftigung
Der Saldo aus Beschäftigungszuwachs und -abbau zeigt sich mit minus 8 Prozent negativ. Es haben mehr Betriebe die Zahl der Beschäftigten reduziert als erhöht.
Preise
Die Einkaufspreise werden wie im Frühjahr von 90 Prozent der Befragten als gestiegen angegeben. 62 Prozent konnten die gestiegenen Preise auf die Kunden umlegen, das sind 3 Prozent weniger als im Frühjahr.
Umsatz
Gut die Hälfte der Inhaber berichtet von einem konstanten Umsatz, während nur noch 12 Prozent eine Steigerung verzeichnen konnten. Das sind 4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Investitionen
Rund 13 Prozent der Betriebe haben ihr Investitionsvolumen erhöht. Der Anteil derer, die weniger investiert haben, verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr.
Kammerbezirkszahlen:
Im Handwerk im Kammerbezirk Magdeburg sind derzeit 11.496 Betriebe eingetragen. Das entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Geschäftslage nach Landkreisen: