Kfz-Mechatronikermeister Stefan von Zabiensky.
Anne-Kristin Gotot
Kfz-Mechatronikermeister Stefan von Zabiensky.

Stefan von Zabiensky hat alles gegeben, um einen guten Meisterabschluss zu machen. Am Ende wurde es der beste.Mehr Verantwortung als Meister

Ein Beruf außerhalb des Kfz-Handwerks kam für Stefan von Zabiensky niemals infrage. Das ist wohl so, wenn man als Baby mit dem allerersten Wagen der vom Vater gehandelten Automarke aus dem Krankenhaus abgeholt wird. Wenn man seine Kindheit in einem Eigenheim verbringt, das gleichzeitig Autohaus ist. Wenn man schon als Knirps an Fahrzeugen rumschraubt. Wenn der Vater Autocross-Europameister und GTM-Teilnehmer ist und man als jüngster Mitarbeiter im Motorsport-Team mitfährt. Denn Stefan von Zabiensky ist der Sohn von Torsten Schubert, dem Gründer und Geschäftsführer der Schubert Motors GmbH, die mittlerweile 320 Mitarbeiter an zehn Standorten in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen hat.

Doch von Beruf Sohn ist Stefan von Zabiensky nicht. Er muss sich das Geschäft erarbeiten. Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker macht er in Plauen, 270 Kilometer von der Heimat Oschersleben entfernt. Dann steigt er bei Firma Schubert ein, arbeitet zunächst in der Werkstatt der Filiale Halberstadt und dann in der Filiale Wolfsburg im Zweirad-Bereich. Dort übernimmt er später den Teile-Vertrieb und wird dann für die Service-Annahme verantwortlich, erst für die Pkws, dann auch für die Motorräder. Seine Erfahrung mit den zweirädrigen Maschinen bringt er bis Dezember 2019 als Abteilungsleiter für den Motorrad-Bereich in der Filiale Magdeburg ein.





"Perspektivisch brauchen wir einen Kfz-Meister, um
das Familienunternehmen weiterführen zu können."

Stefan von Zabiensky

Kfz-Mechatronikermeister Stefan von Zabiensky.
Anne-Kristin Gotot
Kfz-Mechatronikermeister Stefan von Zabiensky.



Im Januar 2020 startet er die Meisterschule im Bildungs- und Technologiezentrum des Kfz-Gewerbes in Möckern. „Perspektivisch brauchen wir einen Kfz-Meister, um das Familienunternehmen weiterführen zu können“, sagt Zabiensky und berichtet von der enormen Menge an Lernstoff, die er allabendlich von der handgeschriebenen Mitschrift
auf den Computer übertrug. „Ich wollte einen sehr guten Abschluss machen, das war eben meine Lernmethode“, erklärt er. Corona macht zwei Monate Selbststudium erforderlich, eine echte Herausforderung. Doch als (Ex-)Handball-Torhüter weiß er auch die schweren Bälle zu nehmen. Und auch die Abwehr steht: Als zum Ende der Meisterschule seine Tochter zur Welt kommt, springt die Familie ein und verschafft ihm Zeit zum Lernen. Im September 2020 schließt Stefan von Zabiensky als Bester seines Jahrgangs ab.

Mit dem Meisterbrief hat er mehr Verantwortung im Unternehmen übernommen, ist jetzt Service-Leiter der Filiale in Magdeburg. Sein Credo: Der Kunde soll dauerhaft sicher fahren. Für sich selbst geht Zabiensky gern mal auf Risiko: Als Motorsportler im Team von Schubert Motorsport hat er gerade eine Verletzung auskuriert und nimmt trotzdem das
nächste Rennen in Angriff. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder wird er nächstes Jahr das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring fahren.



Von Anja Gildemeister

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