
Neue Azubis für den KammerbezirkAusbildungsbetriebe bleiben am Ball
Im Handwerkskammerbezirk Magdeburg beginnen am 1. August 947 Lehrlinge eine Ausbildung im Handwerk. Das sind 0,5 Prozent mehr als vor 12 Monaten. In den nächsten Wochen und Monaten werden noch einige Hundert dazukommen.
Beim Pressegespräch am Firmensitz der Gerüstbau Fiß GmbH in Elbingerode sagte Andreas Dieckmann, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg: "Die Zahl der Ausbildungsverträge bleibt auf einem stabilen Niveau. Eine praxisnahe Berufsorientierung ist zentral, um Nachwuchs zu gewinnen und so zur Fachkräftesicherung im Handwerk beizutragen. Die Praktikumsprämie im Handwerk ist hier ein gutes Werkzeug für die Azubigewinnung und kann gleichzeitig als Erfolgsmodell bei der Berufsorientierung bezeichnet werden. Immer mehr Schülerinnen und Schüler finden durch ihr freiwilliges Praktikum den Weg ins Handwerk und somit in eine duale Berufsbildung. Dieser Weg muss verstetigt und vor allem mit regionalen Berufsorientierungsangeboten und Schulen verzahnt werden. Das Ausbildungsniveau konnte nur durch die erfolgreiche Integration junger Migrantinnen und Migranten durch die Handwerksbetriebe stabil gehalten werden. Der Anteil von migrantischen Auszubildenden ist in den zurückliegenden zehn Jahren um fünf Prozent in gestiegen. Hier bedarf es weiterhin verlässlicher Strukturen in der sprachlichen wie auch sozialen Unterstützungsarbeit. Wichtig für die Fachkräftegewinnung ist ein unbürokratisches Sprachlernangebot für die Auszubildenden."
Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe sagte: "Trotz des stabilen Ausbildungsniveaus in diesem Jahr ist die Nachfrage nach Auszubildenden nicht gedeckt. Wir haben weiterhin viele Ausbildungsbetriebe, die händeringend nach motivierten und ausbildungsreifen Jugendlichen suchen. Hier bedarf es auch der gezielten Zuwanderung in Ausbildung. Das Gemeinschaftsprojekt mit der IHK Magdeburg und der IMG Sachsen-Anhalt VIETHOGA soll dazu seinen Anteil leisten und junge Menschen aus Vietnam für eine Ausbildung in unser Kammergebiet holen. Hier wird vor allem Unterstützung bei der sprachlichen Ausbildung dieser Auszubildenden benötigt. Die Fachkräftegewinnung bleibt in den kommenden Jahren die größte Herausforderung im Handwerk, da die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen."
„Wir bilden aus, weil wir stolz auf unser Handwerk sind und unsere Leidenschaft als Gerüstbauer der Jugend näherbringen möchten. Ohne den Einsatz der Gerüstbauer kann kein Gebäude gebaut, saniert oder renoviert werden."
Einen Einblick in die Ausbildung im Gerüstbauerhandwerk gaben heute Diana Fiß, Geschäftsführerin der Fiß GmbH, und Gesellschafter Holger Ebert. Gegründet im Jahre 1981 von der Familie Fiß, hat das Unternehmen heute 12 Mitarbeiter und konstruiert Arbeitsgerüste, Schutzgerüste, Industriegerüste sowie Sonderkonstruktionen für Kunden im Landkreis Harz und darüber hinaus. Der erste Azubi kam 1996 in den Betrieb von Firmengründer Horst Fiß. Mit der Betriebsübernahme 2016 setzen Diana Fiß und Holger Ebert die Ausbildungstradition fort. "Wir bilden aus, weil wir stolz auf unser Handwerk sind und unsere Leidenschaft als Gerüstbauer der Jugend näherbringen möchten. Als Gerüstbauer oder Gerüstbauerin entwirfst du Konstruktionsskizzen und erstellst Gerüste an Häusern, Kirchen, Brücken oder anderen Bauwerken. So ermöglicht man allen anderen Handwerkern die Arbeit auf der Baustelle und sorgt für Sicherheit. Ohne den Einsatz der Gerüstbauer kann kein Gebäude gebaut, saniert oder renoviert werden", so Diana Fiß.
Felix Maximilian Patzer (17) aus Thale und Maurice Kohlrusch (16) aus Blankenburg sind gespannt auf ihre Ausbildungszeit.
Felix Maximilian Patzer (17) aus Thale startet am 1. August seine Ausbildung zum Gerüstbauer. "Ich bin über meinen jetzigen Ausbilder auf die Firma und den Beruf aufmerksam geworden. Als Gerüstbauer ist man viel in Bewegung, viel in der Höhe – ganz cool und ganz anders als andere Handwerksberufe. Wenn es gut läuft, möchte ich später meinen Meister machen", sagte Felix. Auch Maurice Kohlrusch (16) aus Blankenburg startet am 1. August seine Ausbildung zum Gerüstbauer. "Ich habe mich für den Gerüstbau entschieden, weil ich in diesem Beruf etwas von der Umgebung mitbekomme, da man immer an anderen Arbeitsplätzen arbeitet und weil ich viel Bewegung habe. Das entspannte Arbeitsklima bei Firma Fiß und die Tatsache, dass ich mit einem meiner besten Freunde zusammenarbeiten darf, hat mir die Entscheidung leicht gemacht", sagte Maurice.
Für eine berufliche Ausbildung im Handwerk stehen nach wie vor alle Türen offen, ein Ausbildungsstart ist auch in den nächsten Wochen und Monaten noch möglich. Derzeit sind bei der Handwerkskammer Magdeburg noch knapp 300 freie Ausbildungs- und Praktikumsstellen gemeldet. Insgesamt gibt es im Kammerbezirk 1.432 ausbildende Betriebe. Die Handwerkskammer steht Interessenten mit Rat und Tat zur Seite.
Ansprechperson:
Ausbildungsberaterin Tel. 0391 6268-156 Fax 0391 6268-110