Doreen Goebel
Vortrag von FREROtec-KG-Geschäftsführer Claudius Borgmann beim Digitalforum der Wirtschaft am 18. Juni in Halle.

Künstliche IntelligenzBesser kalkulieren mit KI

Der Zerspanungsbetrieb FREROtec KG aus Gernrode, der sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinserien spezialisiert hat, hat in Kooperation mit dem Mittelstand- Digital Zentrum Magdeburg ein Projekt umgesetzt, das die Effizienz bei der Angebotskalkulation deutlich erhöht. „Bisher beruhte die Erstellung von Angeboten auf manuellen Recherchen in den Archivbeständen des Unternehmens. Für jede neue Anfrage mussten vergleichbare Projekte händisch herausgesucht und analysiert werden“, berichtet FREROtec-KG-Geschäftsführer Claudius Borgmann. Dieser Prozess war nicht nur zeitintensiv, sondern auch fehleranfällig – insbesondere, wenn wichtige Erfahrungswerte ausschließlich im Kopf erfahrener Mitarbeitender gespeichert waren. Mit Blick auf das altersbedingte Ausscheiden von Fachkräften wurde deutlich, wie wichtig es ist, internes Wissen systematisch zu sichern und besser nutzbar zu machen.



Generative KI eröffnet insbesondere für kleinere Betriebe neue Möglichkeiten, unstrukturierte Daten – etwa Bilder von Zeichnungen – in wertvolle digitale Ressourcen zu verwandeln.
Juliane Höbel-Müller, KI-Trainerin des Mittelstand-Digital Zentrums Magdeburg

Vor diesem Hintergrund wurde gemeinsam mit den Expertinnen und Experten des Mittelstand-Digital Zentrums ein Lösungsansatz entwickelt, bei dem KI zur automatisierten Verarbeitung technischer Zeichnungen eingesetzt wird. Ziel war es, eingehende Anfragen schneller und präziser bearbeiten zu können. KI-Trainer Sergii Kolomiichuk analysierte dafür verschiedene GPT-Modelle hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Daten aus unstrukturierten Quellen zu extrahieren. Es zeigte sich, dass sich Informationen aus technischen Zeichnungen automatisiert auslesen und in strukturierter Form aufbereiten lassen. Darauf aufbauend demonstrierte KI-Trainerin Juliane Höbel-Müller, wie sich mit Hilfe einer Beispielsuche ähnliche Zeichnungen automatisch erkennen lassen.

Das Ergebnis ist eine erhebliche Zeitersparnis und eine höhere Qualität bei der Angebotserstellung. Die automatisierte Suche erleichtert es dem Vertrieb, auf Erfahrungswerte aus früheren Projekten zurückzugreifen, ohne jedes Mal aufwendig recherchieren zu müssen. Zudem reduziert sich das Risiko des Wissensverlusts erheblich. „Generative KI eröffnet insbesondere für kleinere Betriebe neue Möglichkeiten, unstrukturierte Daten – etwa Bilder von Zeichnungen – in wertvolle digitale Ressourcen zu verwandeln“, so Juliane Höbel-Müller.



Dieses Praxisbeispiel zeigt, wie Digitalisierung im Handwerk konkret und wirkungsvoll umgesetzt werden kann, mit greifbaren Vorteilen für den Betriebsalltag und die Wettbewerbsfähigkeit.
Karsten Gäde, Berater für Innovation und Technologie bei der Handwerkskammer Magdeburg

Das Projekt wurde im Rahmen der kostenlosen Unterstützungsangebote des Mittelstand-Digital Zentrums Magdeburg realisiert. Für die FREROtec KG fielen dabei keine Kosten an. Der Zeitaufwand auf Seiten des Zentrums belief sich auf etwa 40 Personenstunden, während das Unternehmen insbesondere durch die Bereitstellung von Daten und die aktive Mitwirkung zum Projekterfolg beitrug.

„Dieses Praxisbeispiel zeigt, wie Digitalisierung im Handwerk konkret und wirkungsvoll umgesetzt werden kann, mit greifbaren Vorteilen für den Betriebsalltag und die Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Karsten Gäde, Berater für Innovation und Technologie bei der Handwerkskammer Magdeburg, die Transferpartner des Mittelstand-Digital Zentrums Magdeburg ist.

Karsten Gäde

Ansprechperson:

Karsten Gäde

Berater für Innovation und Technologie (BIT)
IT-Sicherheitsbotschafter im Handwerk
CSR-Manager

Tel. 0391 6268-212

Fax 0391 6268-110

kgaede--at--hwk-magdeburg.de