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Anja Gildemeister

Forum zur Energiepolitik im Haus des HandwerksEnergie-Krise: Handwerker fordern Entlastungen für Betriebe

"Wie kommen wir über den Winter?", stellte Hagen Mauer, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, zur Eröffnung des Forums am 21. September im Haus des Handwerks die wichtigste Frage, die das Handwerk derzeit umtreibt. „Unsere Betriebe und Beschäftigten sind aktuell extrem belastet. Viele kämpfen um ihre wirtschaftliche Existenz“, so der Präsident. Außerdem im Podium: Sven Schulze (Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten), Andreas Fedorczuk (technischer Geschäftsführer der SWM Magdeburg) und als Moderator Burghard Grupe (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer). Im Publikum: Obermeisterinnen und Obermeister, Kreishandwerksmeister, Landesinnungsmeister, Arbeitnehmervertreter und Betriebsinhaber.

Wirtschaftsminister Sven Schulze sagte: "Pandemie, Ukrainekrieg, steigende Energiepreise: Angesichts dieser Entwicklungen ist die Unsicherheit vieler Handwerksbetriebe in Sachsen-Anhalt mehr als nachvollziehbar. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Handwerk sind für unsere Wirtschaft ungemein wichtig. Der Bund muss nun dafür sorgen, dass sie entlastet werden und Planungssicherheit bekommen. Dafür sind aus unserer Sicht Maßnahmen wie etwa die Umsetzung eines Energiepreisdeckels erforderlich."

Wie ernst die Lage ist, zeigten die Wortmeldungen: "Wir sind ein gesundes Unternehmen, doch unter diesen Bedingungen ist es schwer, durchzuhalten." (Rosemarie Lehmann, Geschäftsführerin der Salzwedeler Baumkuchen GmbH). "Ich kann vor Sorgen nicht mehr schlafen." (Kathrin Wilke, stellvertretende Obermeisterin der Friseur-Innung Magdeburg/Jerichower Land). "Hat sich jemand Gedanken darüber gemacht, wie viele Krankenscheine bei 19 Grad Raumtemperatur auf uns zukommen?" (Norbert Nieder, Kreishandwerksmeister Altmark). "Ich erwarte schnelles und klares Handeln. Alle Energie muss in den Markt." (Reiner Dreyer, Obermeister der Tischler-Innung Bördekreis). "Warum werden die Stickstoffwerke Piesteritz gerettet und das Handwerk nicht?" (Alexander Wendt, Arbeitnehmer-Vizepräsident der Handwerks. "Viele setzen jetzt auf Holzöfen, doch die Regeln für den Einbau von Schornsteinen wurden gerade verschärft. Wir fordern eine längere Übergangsfrist." (Torsten Kiel, Landesinnungsmeister beim Verband des Schornsteinfegerhandwerks). "Energie muss bezahlbar sein. Unsere Unternehmen müssen zu ihrer alten Planungssicherheit zurückkehren können." (Peter Nitschke, Präsident des Baugewerbeverbandes). "Wer berät eigentlich die Politik in Berlin?" (Frank Metzner, Obermeister der Dachdecker-Innung Sachsen-Anhalt Nord). "Wir müssen in dieser Situation als Handwerker zusammenstehen." (Jürgen Schulze, Obermeister der Landesinnung für Orthopädie-Schuhtechnik).

Andreas Fedorczuk, technischer Geschäftsführer der SWM Magdeburg, informierte, dass die Bundesnetzagentur in diesem Winter durchaus mit regionalen Engpässen in der Gasversorgung rechnet. Im weiteren Verlauf der Diskussion wies er darauf hin, dass zudem im Falle eines Versorgungsengpasses die Möglichkeit zu geplanten Abschaltungen bei Strom besteht, um das Netz zu stabilisieren.

Hagen Mauer fasste am Ende zusammen: "Das Wasser steht den Betrieben bis zum Hals. Die Bundespolitik muss schnell, wirksam und unbürokratisch entlasten. Nur so kann verhindert werden, dass handwerkliche Versorgungsstrukturen großflächig und dauerhaft wegbrechen." Beim Schlusswort machte der Präsident seinen Handwerkerkollegen Mut: "Wir müssen alle durchhalten. Bleiben Sie stark."



Von Anja Gildemeister

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