
In einem Podiumsgespräch diskutieren Unternehmerinnen und Unternehmer mit Wirtschaftsminister Sven Schulze unter anderem die wirtschaftspolitischen Perspektiven für den Großraum Magdeburg. Wirtschaftsforum Magdeburg-Umland.
Wirtschaftsforum Magdeburg-UmlandGemeinsam gestalten
Rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung kamen Anfang September zum ersten Wirtschaftsforum Magdeburg-Umland – eine gemeinsame Veranstaltung von Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Magdeburg. Ziel war es, gemeinsam mit Unternehmen und Vertretern aus Politik und Verwaltung über Perspektiven und Herausforderungen des Wirtschaftsraums ins Gespräch zu kommen und konkrete Impulse für die Zukunft zu setzen.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Region Magdeburg mit der Landeshauptstadt sowie den Landkreisen Börde, Jerichower Land und Salzlandkreis ihre wirtschaftliche Zukunft erfolgreich gestalten kann. In Workshops und an Thementischen wurden aktuelle Herausforderungen wie der Fachkräftebedarf und die notwendige Digitalisierung intensiv diskutiert.
Unsere Region ist überschaubar, liegt zentral, ist gut erreichbar – und vor allem: man kennt sich.
Glasermeister Ingmar Schwan aus Magdeburg
Einen besonderen Akzent setzte die Podiumsdiskussion, in der ein hoffnungsvoller und gleichzeitig realistischer Blick auf die Region geworfen wurde. Glasermeister Ingmar Schwan aus Magdeburg, der sein Familienunternehmen in fünfter Generation führt, brachte es auf den Punkt: „Unsere Region ist überschaubar, liegt zentral, ist gut erreichbar – und vor allem: man kennt sich. Geschäftspartner begegnen sich mehr als einmal, Zusammenarbeit funktioniert im Nahbereich, das Handwerk ist tief in der Region verwurzelt.“ Sein Appell an die Politik: nicht nur Großansiedlungen in den Fokus rücken, sondern den kleinen und mittleren Unternehmen mehr Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringen – für ihren täglichen Einsatz, ihre Standorttreue und die Stabilität, die sie der Region geben. Wirtschaftsminister Sven Schulze griff diese Botschaft direkt auf: Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt sei klar mittelständisch geprägt, betonte er, und es sei erklärtes Ziel seiner Politik, die kleinen Betriebe mit einfachen und wirksamen Instrumenten zu stärken. Programme wie die Meistergründungs- oder Praktikumsprämie kämen unbürokratisch und direkt im Handwerk an.
Auf große Resonanz traf am 04. September 2025 das erstmals ausgerichtete „Wirtschaftsforum Magdeburg-Umland“ in Magdeburg.
Einen Impuls zum Weiterdenken lieferte Innovationsberater Jean-Philipp Hagmann aus Zürich. Er stellte die provokante Frage, was Innovation eher verhindere als fördere, und machte deutlich: Oft sei es hilfreicher, etwas wegzulassen, als Neues hinzuzufügen. Mit seiner Definition von Innovation als „die Fähigkeit einer Organisation, Aufgaben auf überraschende Art zu lösen“, betonte er zugleich, dass das Handwerk per se innovativ sei – jeden Tag aufs Neue.
Wir haben uns über das große Echo und den intensiven Austausch sehr gefreut.
IHK-Präsident Klaus Olbricht und HWK-Präsident Andreas Dieckmann
Dr. Carsten Transfeld, Vorstand der ÖHMI AG und Vizepräsident der IHK Magdeburg, zog ein mehr als positives Fazit: „Das Wirtschaftsforum Magdeburg-Umland hat gezeigt, wie stark der unternehmerische Zusammenhalt in der Region ist. Der Großraum Magdeburg hat von traditionsreichen Familienbetrieben bis zu innovativen Start-ups vieles zu bieten. Entscheidend ist, dass wir gemeinsam nach vorne schauen und die Chancen nutzen, die sich uns bieten.“ IHK-Präsident Klaus Olbricht und HWK-Präsident Andreas Dieckmann betonten: „Wir haben uns über das große Echo und den intensiven Austausch sehr gefreut.“. Sie kündigten an, das Wirtschaftsforum aufgrund der großen Resonanz 2026 fortzuführen.
Das Forum machte insgesamt deutlich: Die Region hat enormes Potenzial – wenn alle Akteure gemeinsam gestalten, voneinander lernen und auf Augenhöhe zusammenarbeiten.