Handwerk; Meisterausbildung; Metallbau; Magdeburg
Anne-Kristin Gotot
Peter Franke aus Zibberick hat als Meister des Metallbauerhandwerks den besten Abschluss seines Jahrgangs erreicht.

Nach einigem Hin und Her hat die Meisterausbildung Peter Franke beruflich ankommen lassen und seinen Ehrgeiz neu geweckt.Interesse ist meine Motivation

Weil seine schulischen Leistungen seinerzeit nicht für einen Ausbildungsplatz zum Kfz-Mechatroniker reichten, machte Peter Franke aus  Zibberick eine Lehre als Metallbauer. Jetzt, 14 Jahre später, hat er als Meister des Metallbauerhandwerks den besten Abschluss seines Jahrgangs hingelegt. Eine bemerkenswerte Entwicklung!

„Interesse ist meine Motivation“, sagt der 30-Jährige und berichtet, wie er nach seiner Ausbildung bei diversen Unternehmen und Zeitarbeitsfirmen tätig war und häufig auf Montage fuhr. 2015 landete er dann bei der Spezialtiefbau GmbH in Magdeburg, deren Fachgebiet horizontale Bohrungen, unterirdische Vortriebe sowie Verbau- und Rammarbeiten sind. Hier bewährte sich Peter Franke so, dass Geschäftsführer Uwe Nadolny ihm eine Führungsposition zutraute und ihn deshalb zur Meisterschule schickte. „Das wollte ich sowieso irgendwann machen. Die in Aussicht gestellte zeitliche und finanzielle Unterstützung durch den Betrieb machte mir die Entscheidung leicht.
Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Franke, dem seit einem Arbeitsunfall ein Teil seines rechten Zeigefingers fehlt.

Im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg erlebte er einen inhaltlich sehr anspruchsvollen Unterricht, den er auf seine Weise für die Vorbereitung auf die Meisterprüfung nutzte. „Ich habe in den Kursen viel nachgefragt, damit ich zu Hause wenig nacharbeiten musste“, sagt Peter Franke und kommentiert seinen Abschluss als Jahrgangsbester lächelnd so: „Ich habe darauf hingearbeitet, das alles nur genau ein Mal zu machen.“

Jetzt steht „Bauleiter“ auf der Visitenkarte von Peter Franke. Er ist bei der Spezialtiefbau GmbH für den Verbau zuständig, für Projekte wie beispielsweise Staudämme an Ehle und Ohre oder den Flugplatz Dresden-Großenhain, wo 11.000 Quadratmeter Stahl-Spundwände verbaut wurden.

Als Meisterstück hat er ein Vordach aus Metallrohren gebaut. Das soll eines Tages das 180 Jahre alte Haus zieren, das er vor fünf Jahren gekauft hat und seitdem Stück für Stück saniert. Hier möchte der Vater eines vierjährigen Sohnes, der sich für Messer und Waffen aus Damaszener Stahl begeistert, eines Tages auch eine Metallwerkstatt einrichten. Ursprünglich war übrigens eine Feldschmiede als Meisterstück geplant, doch leider nicht umsetzbar.

Peter Franke: „Das Schmieden fasziniert mich, ich möchte es eines Tages unbedingt selbst ausprobieren.“ Für die Zukunft steht außerdem die Weiterbildung zum Schweißfachmann auf dem Plan. „Ich bin ehrgeizig“, sagt Peter Franke und schwärmt von „seinem“ Element: „Aus Metall kann man einfach alles machen.“