
Kommission Pandemie-VorsorgeWie das Handwerk aus der Pandemie lernt
Wie können wir uns als Gesellschaft – und speziell als Wirtschaft – besser auf zukünftige Pandemien vorbereiten? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Arbeit der unabhängigen Regierungskommission „Pandemievorsorge“ in Sachsen-Anhalt. Der jetzt vorgelegte Abschlussbericht umfasst 75 konkrete Handlungsempfehlungen und zeigt klar: Eine kluge Vorbereitung schützt nicht nur die Gesundheit, sondern auch den wirtschaftlichen Betrieb – gerade im Handwerk.
Ein besonderes Augenmerk galt der Frage, wie wirtschaftliche Strukturen, Betriebe und Institutionen widerstandsfähiger gemacht werden können. Auch Andreas Dieckmann, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, hat an der Kommission mitgewirkt und die Perspektive des Handwerks eingebracht – ein wichtiger Impuls für praxisnahe Lösungen.
Jetzt lesen: Pandemievorsorge Sachsen-Anhalt
Praxisnahe Lösungen für das Handwerk
Für Betriebe sind besonders folgende Empfehlungen relevant:
- Klare Entscheidungsstrukturen, um in Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben.
- Eine zentrale Pandemie-Datenplattform für transparente Informationen.
- Kommunikationsstrategien, die auch kleinere Betriebe schnell erreichen.
- Ein modernisierter Rechtsrahmen, der für Planungssicherheit sorgt.
- Vorsorge-Anreize für Unternehmen, z. B. durch Hygienekonzepte oder Ausfallplanung.
Diese Empfehlungen helfen, Betriebsausfälle zu vermeiden und Vertrauen in politische Entscheidungen zu stärken. Die Kommission fordert eine Reform des Infektionsschutzgesetzes und betont die Bedeutung einer guten Datengrundlage für transparente Maßnahmen.
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne würdigten die Arbeit der Kommission und kündigten an, erste Maßnahmen aus dem Sondervermögen für den Infektionsschutz zu finanzieren – etwa für Pflegeeinrichtungen oder den Öffentlichen Gesundheitsdienst.
Lehren aus Corona – Chancen für die Zukunft
Gerade in Zeiten der Krise zeigt sich, wie wichtig funktionierende Lieferketten, gesunde Mitarbeitende und verlässliche Informationen für das Handwerk sind. Der Bericht erkennt an: Es wurden Fehler gemacht. Aber er zeigt auch, wie Transparenz und Eigenverantwortung das Vertrauen stärken können.
Ein zentraler Appell: Mehr Dialog. Mehr Daten. Mehr Vorbereitung.
Für das Handwerk bedeutet das: Mitgestalten statt abwarten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich mit den Ergebnissen zu befassen und in den eigenen Betrieben aktiv zu werden.
Jetzt lesen: Pandemievorsorge Sachsen-Anhalt