Friseurmeisterin Verena Falke schneidet Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe die Haare.
Handwerkskammer Magdeburg
Friseurmeisterin Verena Falke schneidet Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe die Haare.

Friseur- und Kosmetiksalons in Sachsen-Anhalt haben am 4. Mai nach sechswöchiger Zwangspause wieder ihren Betrieb aufgenommen.Handwerkskammer begrüßt Neustart im Friseurhandwerk

Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe nutzte seinen ersten Friseurtermin in der "Hairlounge Falke" in Magdeburg, um sich ein Bild von der Situation im Friseurhandwerk zu machen. Den Haarschnitt übernahm Friseurmeisterin Verena Falke, die den Familienbetrieb seit einem Jahr führt.

"Wir sind sehr froh, dass Friseure, Kosmetiker und Fußpfleger seit heute wieder arbeiten dürfen und dass auch die Kindernotbetreuung für diese Berufsgruppen gesichert ist. Dass Sachsen-Anhalt bezüglich der Kosmetik und der Fußpflege einen Sonderweg geht, halten wir für unbedenklich - schließlich ist die Hygiene in allen drei Bereichen schon immer ein wichtiges Thema", sagt Burghard Grupe.

Im Handwerkskammerbezirk Magdeburg gibt es aktuell 1242 Friseursalons (inkl. Filialen) mit ca. 2500 Mitarbeitern sowie 734 Kosmetiksalons, die größtenteils als Soloselbständige arbeiten - darunter viele, bei denen kleinste Störungen der bestehenden Kostenstrukturen und Betriebsabläufe sich besonders negativ auf die Unternehmensliquidität auswirken. Burghard Grupe: "Die meisten haben aufgrund der Marktlage, der in diesem Bereich grassierenden Schwarzarbeit und der familiären Verpflichtungen vieler Unternehmerinnen keine nennenswerten Rücklagen aufbauen können. Hier herrscht bereits seit zirka 20 Jahren ein harter Verdrängungswettbewerb, in dessen Folge einerseits die Zahl der Betriebsstätten weiter erheblich gewachsen ist, während gleichzeitig die Zahl der Mitarbeiter in den Salons abgenommen hat. Ein Teil des Jahresgeschäfts ist in den vergangenen sechs Wochen verloren gegangen und kann auch nicht mehr aufgeholt werden. Der Re-Start war hier dringend notwendig."

Auch andere Handwerke leiden. Die Konjunkturlage Kammerbezirk Magdeburg ist tief gezeichnet von den Auswirkungen der Corona-Krise. Der Geschäftsklimaindex liegt bei 67 Punkten und damit so niedrig wie seit 2005 nicht mehr. "Noch nie blickte das Handwerk in unserem Kammerbezirk so negativ in die Zukunft", sagt Burghard Grupe und fordert von der Politik:

  • Liquidität der Betriebe stärken
  • Liquiditätsmaßnahmen nachjustieren (Verdienstausfall für Selbständige, Zuschüsse für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern)
  • Investitionsanreize setzen und Nachfrage stärken
  • gezielte Wachstumsimpulse zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung setzen (erleichterte Abschreibungsbedingungen, Senkung der Unternehmenssteuerbelastung auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau)
  • Investitionen der öffentlichen Hand vorziehen
  • Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen
  • Bürokratie- und Regulierungspause
  • Fachkräfteversorgung in der Nach-Krisenzeit: Förderung von Ausbildung und Qualifizierung

Anja Gildemeister

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