Anne-Kristin Gotot/ Handwerkskammer Magdeburg

Ergebnisse der Herbstkonjunkturumfrage 2025Stagnation hält an – Mittelstand in der Wartestellung

Der Wirtschaft im Norden von Sachsen-Anhalt fehlt weiterhin die Dynamik. Eine Trendumkehr ist auch zum Jahresende nicht in Sicht. Nach der anfänglichen Stimmungsaufhellung im Frühjahr 2025 hat sich die erhoffte wirtschaftliche Belebung nach den Neuwahlen nicht eingestellt. Die Erwartungen der Betriebe sind eingetrübt. Das zeigen die aktuellen Konjunkturumfragen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg und der Handwerkskammer Magdeburg.

„Unsere Wirtschaft kommt weiterhin nicht in Schwung. Viele Reformen wurden zwar angekündigt, lassen aber weiter auf sich warten“, erklärten Handwerkskammer-Präsident Andreas Dieckmann und IHK-Vizepräsident Ralf Luther am 13. November bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Haus des Handwerks in Magdeburg.

Anne-Kristin Gotot/ Handwerkskammer Magdeburg

„Auch die Erwartungen bleiben verhalten bis pessimistisch. Der Vertrauensvorschuss in die Politik, der im Frühjahr die Stimmung aufgehellt hatte, ist aufgebraucht“, sagte Dieckmann. „Die Betriebe sind aktiv und engagiert, doch die Wirtschaft stagniert. Ohne Impulse aus der Politik stehen viele Unternehmen auf der Stelle – wie ein Tanz ohne Musik, bei dem niemand den Takt vorgibt.“



Die Unternehmen sehen sich unverändert mit hoher Unsicherheit und erheblichen Kostenbelastungen konfrontiert. Eine echte Perspektive fehlt bisher.
Ralf Luther, Vizepräsident der IHK Magdeburg

Anne-Kristin Gotot/ Handwerkskammer Magdeburg



Die zentralen Belastungsfaktoren bleiben unverändert: hohe Energie- und Rohstoffpreise, langwierige Planungsverfahren, kleinteiliger Bürokratismus, steigende Lohnkosten und eine anhaltende Unsicherheit über den steuer- und wirtschaftspolitischen Kurs der Bundesregierung.

Die Konjunkturumfragen machen deutlich: Ein „Herbst der Reformen“ hat bislang nicht stattgefunden – zu viele Unternehmen warten weiterhin auf Entlastung und Planungssicherheit.

Doch es gibt erste Anzeichen, dass sich etwas bewegt: Mit den jüngst im sogenannten Entlastungskabinett der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen wechselt die Politik vom Ankündigungs- in den Umsetzungsmodus.



Es braucht nun einen dauerhaften Entlastungsprozess, der auch in der Fläche spürbar wird – insbesondere bei Dokumentations- und Informationspflichten sehen die Kammern erhebliches Potenzial.
Andreas Dieckmann, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg

Anne-Kristin Gotot/ Handwerkskammer Magdeburg



„Das ist ein überfälliger und zugleich ermutigender Schritt“, so Dieckmann. „Doch angesichts der Vielzahl an Belastungen kann das nur der Anfang sein. Es braucht nun einen dauerhaften Entlastungsprozess, der auch in der Fläche spürbar wird – insbesondere bei Dokumentations- und Informationspflichten sehen die Kammern erhebliches Potenzial.“ Trotz aller Herausforderungen bleiben die Betriebe aktiv, suchen weiterhin händeringend Fachkräfte und halten ihre Leistungen aufrecht.

„Den sogenannten Herbst der Reformen gibt es bisher nicht. Und wir bewegen uns schon in Richtung Jahreswechsel“, betonte Luther. „Noch hat die Politik etwas Zeit zu liefern, damit sie ihr Versprechen einlösen kann. Nur so kann Zuversicht in der Wirtschaft entstehen. Nur so kann es einen Kurswechsel Richtung Wachstum geben.“

Ansprechperson:

Scarlett Geyer

Referentin für Volkswirtschaft und Statistik

Tel. 0391 6268-240

Fax 0391 6268-110

sgeyer--at--hwk-magdeburg.de

Die vollständigen Konjunkturergebnisse Herbst 2025 haben wir für Sie zusammengestellt:

Zu den Ergebnissen